Paintball in Großbritannien | Länderprofil

Die Ereignisse

Die Paintballszene in Großbritannien ist im Vergleich zu den Ländern der EU recht groß. Unter den Big Games mit starker internationaler Beteiligung stechen insbesondere hervor:

North Versus South (Warped Sports): NvS ist ein Spiel auf internationalem Niveau mit Spielern nicht nur auch Europa sondern auch aus den USA. Zum Teil reisen Spieler aus Australien und Neuseeland zu diesem Event an. Das Spiel blickt auf eine 30jährige Tradition zurück und hat sich auch international einen sehr guten Ruf erarbeitet. Hier kommt die Britische Paintball-Szene einmal im Jahr zusammen um ihre Kräfte zu messen.; NvS findet immer am ersten Maiwochenende statt, da in Großbritannien hier immer ein gesetzlicher Feiertag liegt.

Selbstverständlich fügen wir noch Infos zu kleineren, aber ebenso spannenden Events, z.B. Mayhem, Speed Weekend, und der Warped Genesis Series. Habt Ihr Interesse an diesen Events? Dann lasst es uns wissen und wir fügen die verfügbaren Infos zeitnah ein.

Die britische „Spielkultur“

Paintball und vor allem Woodball ist in Großbritannien sehr beliebt. Das Einstiegsalter für Paintball beträgt 12 Jahre, so dass selbst junge Spieler:innen z.T. schon auf 10 Jahre Spielerfahrung zurückblicken. Durchschnittliche Szenario-Events werden von 100 bis 250 Spieler:innen bestritten. Die größten Events erreichen Teilnehmerzahlen von über 1000. Obwohl im allgemeinen ein Mix von Magfed- und Hopperspielern aufschlagen, spielt die deutliche Mehrzahl der Spieler mit Hopper. Bei den großen Events ist es nicht ungewöhnlich, dass man im Startbereich >90% Hopperspieler antrifft.

Die Paintballanlagen in Großbritannien sind sehr vielfältig. In der Mehrzahl gibt es Woodland-Felder mit in die Landschaft gebauten Deckungen. Eine absolute Ausnahme in Großbritannien ist jedoch, dass aktive Militär-Trainingsgelände von einer zivilen Firma verwaltet werden und für Paintballspiele angemietet werden. Ebenso gibt es Anlagen für CQB-Training und andere besondere Spiele.

In Großbritannien gibt es keine Winterpause, allerdings liegen sämtliche größeren Events in den Sommermonaten. Im Winter sind Temperaturen von -5°C bis 15°C möglich. Im Sommer steigen die Temperature selten über die 30°C, was Spiele im Sommer sehr angenehm macht. Das Regenrisiko ist selbstverständlich etwas höher als in Mitteleuropa, dem kann man aber mit einer zusätzlichen Lage an Klamotten aushelfen.

Reisen nach Grobritannien mit Paintballausrüstung

Sie können auf verschiedene Weise problemlos in das Vereinigte Königreich einreisen, und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Auf dem Luftweg

Auf dem Luftweg: Je nachdem wo Ihr wohnt ist Fliegen einer der einfachsten Wege nach Großbritannien – selbst mit Paintballausrüstung. Der Check-in kann zwar eine Herausforderung sein, denn der Zoll lässt nicht immer Eure Ausrüstung ins Land, auch wenn vermeintlich alle Vorschriften beachtet wurden. Druckflaschen sind hierbei besonders heikel. Es ist zudem zu empfehlen, vorher mit der Fluglinie Kontakt aufzunehmen, da diese unter Umständen Zusatzgebühren für Paintballausrüstung verlangen. Die Abgabe sollte im Sperrgepäck erfolgen, hierbei ist natürlich aufs Gesamtgewicht zu achten.

Per Auto:

Der Eurotunnel: Der Eurotunnel ist die vielleicht einfachste Art, mit Paintballausrüstung nach Großbritannien zu reisen. Der Check-in erfolgt automatisch über die Kennzeichennummer. Zollkontrollen sind tendenziell seltener als bei der Fähre. Das Boarding dauert in der Regel wenige Minuten. Hier gibt es zudem keine Gewichtsbeschränkungen.; Die Fahrt nach Großbritannien dauert mit dem Zug nur 30 Minuten, das Unboarding geschieht in wenigen Minuten und man kommt vom Terminal direkt auf die Autobahn nach London.
Fähre: Die Kanalfähren sind mitunter der günstigste Weg nach Großbritannien. Die Preise sind etwas niedriger als für den Kanaltunnel, dafür gibt es mehr zeitlichen Spielraum beim Check-in. Zollkontrollen treten hier recht häufig auf. Markierer sollten zerlegt sein und der Regulator von Druckflaschen sollte entfernt sein.; Druckflaschen und Markierer sind bei der Fährgesellschaft vor der Fahrt bei der Fährgesellschaft anzumelden. Der Transport ist dabei an die Buchung und das Schiff mit dem Ihr fahrt gebunden. Der Transport auf einer früheren/späteren Fähre ist nicht erlaubt.; Verschiedene Fährhäfen bieten Fahrten an, z.B. über Nacht von Rotterdam nach Hull oder direkt von Holland/Belgien (4 - 6h), Frankreich (Calais, 2 - 3h), oder Bilbao (22 - 24h) nach Südengland. Das Verlassen der Fähre dauert ca. 15 min und man kommt vom Fährterminal direkt auf eine Bundesstrasse nach London. Zudem empfehlen wir, die Fähren frühzeitig (Februar) zu buchen.

Unterm Strich hat sich in den letzten Jahren der Eurotunnel als die beste Methode, Spiele in Großbritannien zu besuchen, herauskristallisiert. Der Zug ist zuverlässiger, witterungsunabhängig und bietet mehr Spielraum für Probleme auf dem Weg nach Großbritannien (Staus, Pannen). Die Fahrt mit dem Zug ist natürlich teurer und eine Anfahrt bis Calais ist nötig. Große Teams schicken daher oft einen oder mehrere Fahrer mit der gesammelten Ausrüstung auf dem Landweg nach Großbritannien, während die anderen Teammitglieder mit leichtem Gepäck fliegen und am Flughafen einen Mietwagen zum Paintballgelände nehmen.

Fahren in Großbritannien

An einigen wenigen Autobahnen gibt es Mautregelungen, hierzu bitte die Routenplanung prüfen. Die wichtigsten sind:

Dartford Crossing, Ostrand von London
M6 Toll, Birmingham. Diese Mautstrasse umfährt das Stadtzentrum Birmingham

Ebenfalls wichtig sind die Umweltschutzzonen in Ballungsräumen in London und Manchester. Je nach Fahrzeugtyp und –alter ist die Einfahrt in diese Zonen nicht gestattet und zieht heftige Bussgelder mit sich.

Bezahlen in Großbritannien

Dies ist in Großbritannien ausschließlich in Englischem Pfund GBP (£) möglich. Die Bezahlung mit Karte ist fast überall möglich und zum Teil auf den Anlagen mit Bargeld gar nicht mehr machbar. Es empfiehlt sich, kleinere Mengen Bargeld griffbereit zu haben, ist aber nicht zwingend nötig.

Gesetzliches

Die Paintballindustrie beruft sich auf die Air Weapons Section (Section 5) des Fireams Act 1968. Das Britische Innenministerium betrachtet Paintballmarkierer daher nicht als Feuerwaffen, da sie zerbrechliche Munition verschießt, die beim Aufprall zerplatzt, aber kein ballistisches Trauma verursacht.

Es wird keinerlei Lizenz für Paintballmarkierer benötigt, solange sie eine gewehrartige Form haben und nicht mit einer kinetischen Energie von mehr als 12 ft/lbs schießen. Bei pistolenartigen Markierern gilt eine maximale kinetische Energie von 6 ft/lbs.